246. Kiezspaziergang: Vom Britschen Soldatenfriedhof bis zum Friedhof Heerstraße

Der Eingang des Britischen Soldatenfriedhofs.

Der Eingang des Britischen Soldatenfriedhofs.

Herzlich Willkommen zum 246. Kiezspaziergang. Ich bin Arne Herz, Stadtrat für Bürgerdienste und Soziales. Unser Spaziergang führt uns heute vom Britischen Soldatenfriedhof zum Friedhof Heerstraße.

Arne Herz im Torbogen des Britischen Soldatenfriedhofs.

Arne Herz im Torbogen des Britischen Soldatenfriedhofs.

Station 1: Britischer Soldatenfriedhof

Wir stehen hier vor dem Torhaus des britischen Soldatenfriedhofs. Der Britische Soldatenfriedhof wurde 1955-57 nach den Plänen des Architekten Dalton Hepworth von der Commenwealth War Graves Commission und der Berliner Senatsbauverwaltung angelegt. Hier befinden sich die Gräber von mehr als dreieinhalbtausend, meist sehr jungen Toten aus den Commonwealth-Staaten und einigen wenigen Polen. Die meisten starben beim Luftkampf über Berlin. Die Friedhofsanlage ist 37.588 Quadratmeter groß. Der dreibogige Torbau hier mit den schmiedeeisernen Pforten bildet den eigentlichen Eingang, auf der anderen Seite bildet der siebenbogige Torbau den Abschluss.
Die Grabsteine sind einheitlich gestaltet. Die Anlage folgt einem seit 1918 vom englischen Parlament für Soldatenfriedhöfe festgelegten Grundmuster, das zwei Hauptdenkzeichen verbindlich vorschreibt:
“Stone of remembrance” mit der Inschrift “Their name liveth for ever-more” und das dem keltischen Kreuz nachempfundene und mit einem eingelassenen Kreuzritterschwert aus Bronze versehene “Cross of Sacrifice”. Für die nach dem Krieg verstorbenen zivilen und militärischen Angehörigen der britischen Schutzmacht ist ein eigener Block reserviert.
In einem der Torhäuser befindet sich das Gräberregister in Form der “Roll of Honour”. In dem anderen ist auf einer Steintafel zu lesen:
“Während der beiden Weltkriege von 1914-1918 und 1939-1945 starben Millionen Menschen. Die meisten Militärangehörigen, Männer und Frauen, die ihr Leben in diesen Kriegen verloren haben, liegen in den Ländern begraben, in denen sie fielen. Die überwiegende Zahl der Angehörigen der Commonwealth-Streitkräfte, die in Deutschland starben, sind auf Kriegsgräberstätten wie dieser bestattet, die von der Commonwealth War Graves Commission mit Unterstützung und Entgegenkommen des deutschen Volkes unterhalten werden. Derjenigen, deren Gräber unbekannt sind, wird an Vermisstendenkmälern gedacht.”
Die schlichten weißen Grabstelen sind aus englischem Portlandsandstein. Sie sind regelmäßig auf der Rasenfläche der trapezförmigen Friedhofsanlage gruppiert und nennen jeweils den Namen des Toten und zeigen als Relief sein Regimentswappen.
Von den 3576 hier bestatteten Gefallenen waren 2676 Briten, 527 Kanadier, 223 Australier, 56 Neuseeländer, 50 Inder, 31 Südafrikaner, 5 Polen und 8 unbekannter Nationalität.
Wir gehen nun zurück zur Heerstraße und laufen in Richtung Scholzplatz

Der Scholzplatz.

Der Scholzplatz.

Station 2: Scholzplatz

Der Scholzplatz ist ein Blockplatz an der Kreuzung Heerstraße, Schir-windter Allee und Am Postfenn. Benannt wurde er nicht etwa nach un-serem aktuellen Bundeskanzler Olaf Scholz. Der Platz erhielt seinen Namen bereits 1931 nach dem Juristen und letzten Oberbürgermeister von Charlottenburg Ernst Scholz. Dieser wurde 1874 in Wiesbaden geboren. 1900 wurde er Erster Sekretär des Allgemeinen Genossenschaftsverbandes in Charlottenburg. 1912 war er Oberbürgermeister von Kassel und Mitglied des Preußischen Herrenhauses, und 1913 wurde er Oberbürgermeister von Charlottenburg, was er bis 1920 war, als die selbstständige Stadt Charlottenburg nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Ernst Scholz starb 1932 in Berlin. Die Tiroler Bauernstuben hier am Platz haben nicht nur Tradition, sondern offenbar auch Corona überstanden: Sie befinden sich bereits seit 1934 hier am Scholzplatz.
Jüdischer Friedhof: Nicht weit von hier im Wald liegt auch der jüdische Friedhof Heerstraße, der wir heute aber aus Zeitgründen nicht besuchen werden, über den ich Ihnen aber dennoch kurz berichten will. Der Friedhof wurde nach der Teilung Berlins und der Spaltung der jüdischen Gemeinde in eine Ost- und eine Westgemeinde zu Anfang der 1950er-Jahre von Hermann Guttmann und Bernhard Kynast geplant und im November 1955 eingeweiht. Interessant sind fünf alte Grabsteine rechts und links des Mittelwegs. Es sind Funde von dem im 15. Jahrhundert geschlossenen jüdischen Friedhof in Spandau, dem Juden-Kiewer. Hier finden sich unter anderem auch die Gräber des ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, des Fernsehmoderators Hans Rosenthal und des Filmproduzenten Arthur Brauner.

Wir gehen nun weiter in Richtung Osten und überqueren die Heerstraße an der Ampelanlage Passenheimer Straße von wo wir dann die nächste Station etwas besser sehen können.

Station 2.1: Sendemast Scholzplatz
Der Sendemast Scholzplatz ist eine Rundfunk-Sendeanlage des rbb für Hörfunk und Fernsehen. Diese umfassen den Hörfunk in analoger und digitaler Technik sowie das Fernsehen im Digitalstandard DVB-T2 HD.
Seit der Demontage der Mittelwellensendeanlage in der Stallupöner Allee ist er der einzige vom rbb in Eigenregie betriebene Sender. Er wurde 1963 errichtet und ist mit einer Höhe von 230 Metern seit der Sprengung des 358 Meter hohen Gittermastes der Richtfunkanlage in Frohnau am 8. Februar 2009 wieder das zweithöchste Bauwerk Berlins nach dem Fernsehturm. Der Sender Scholzplatz wurde seinerzeit als Ersatz für einen nie gebauten West-Berliner Fernsehturm realisiert.
Nun gehen wir den Dickensweg entlang zur nächsten Station.

Paulinenkrankenhaus

Das Paulinenkrankenhaus.

Station 3: Paulinenkrankenhaus

Das Paulinenkrankenhaus wurde am 24. Januar 1913 als Paulinenhaus Krankenanstalt an der Eschenallee 28–30 offiziell eröffnet. Demnach feierte die Institution in diesem Jahr 110-jähriges Jubiläum. Heute ist im sogenannten Paulinenhaus eine Pflegeresidenz für Senioren untergebracht.
1903 war der Träger der Verein Paulinenhaus für Kranken- und Kinderpflege e.V. Der Schwerpunkt lag zunächst auf der Pflege armer, bedürftiger Kinder. Als Namenspatin wurde Fürstin Pauline zur Lippe ausgewählt, die für ihr soziales Engagement bekannt war und 1802 die erste Kinderbewahranstalt in Deutschland gegründet hatte.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 wurde das Paulinenkrankenhaus in ein unter Heeresverwaltung stehendes Lazarett umgewandelt. Das Lazarett bestand bis Kriegsende im November 1918, wenngleich Teile des Paulinenkrankenhauses schon ab April 1917 wieder für den zivilen Krankenhausbetrieb genutzt wurden.
Im Juni 1916 begann eine bis 1982 dauernde Kooperation mit den Berliner Siemens-Firmen. Für die bevorzugte Behandlung ihrer Mitarbeiter und deren Familienangehörigen beteiligte sich Siemens an der Modernisierung des Krankenhauses. Ab dann fungierte das Paulinenkrankenhaus als Westender Kiezkrankenhaus.
Angesichts eines hohen Sanierungsbedarfs und begrenzter Ausbaumöglichkeiten des alten Gebäudes erwarb der Trägerverein 1995 das nach dem Abzug der Alliierten freiwerdende British Military Hospital am Olympiastadion. Am 27. September 2002 wurde das neue Paulinenkrankenhaus, das Sie hier sehen, mit einem Festakt am neuen Standort Dickensweg 25–39 offiziell eröffnet.
Mit dem Umzug wurden die bisherige Innere und die Chirurgische Abteilung eingestellt. Seither konzentriert sich das Krankenhaus ausschließlich auf die herzchirurgische Weiterbehandlung in Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum und der Charité.
Wir gehen jetzt noch ein Stück weiter den Dickensweg entlang bis zur British School.

Charles-Dickens-Grundschule

Charles-Dickens-Grundschule

Station 4: Charles-Dickens-Grundschule/British School

Die Charles-Dickens-Grundschule, benannt nach dem berühmten so-zialkritischen englischen Schriftsteller Charles Dickens (1821-1870), ist ein Teil der British School Berlin mit mehreren Standorten im Bezirk. Die Grundschule wurde 1971 eröffnet. Als staatliche Europaschule verfügt sie über einen deutschen Grundschulzweig und einen deutsch-englischen Europazweig.

Die Schule befindet sich in einer 1970-71 nach Plänen von Fritz Böger und Fritz Gras errichteten Anlage. Diese Anlage verfügt über zwei bis drei Geschosse und ist unregelmäßig gegliedert. Sie besteht aus einem Klassentrakt, einem sich westlich anschließenden Mehrzweckraum und der Turnhalle. Die drei Schulgebäude wurden als Stahlbetonskelettbauten ausgeführt und sind mit gestrichenen Ziegeln verblendet. Der große Schulhof mit seinem alten Baumbestand bietet den Kindern gute Spielmöglichkeiten. 1995 wurde das Schulgelände um ein weiteres Gebäude ergänzt, da die Anzahl der Klassenräume seit längerem nicht mehr ausreichte.

Wir gehen nun über den Swiftweg durch die ehemalige britische Soldatensiedlung Westend.

Wohnhaus Britische Offizierssiedlung

Wohnhaus Britische Offizierssiedlung

Station 5: Ehemalige Soldatensiedlung/ Siedlung Westend

Die von den britischen Alliierten konzipierte und in den 1950er-Jahren für britische Unteroffiziere und ihre Familien erbaute Wohnsiedlung hier nördlich der British School ist das letzte, älteste und somit traditionsreichste zusammenhängende Gebiet, welches an die Zeiten des britischen Sektors im ehemaligen West-Berlin erinnert. Unter anderem sind bereits die für britische Offiziere – ebenfalls in den 1950er-Jahren – erbauten Einfamilien- und Doppelhäuser z.B. in der Heerstr. 113/129, Kiplingweg 4/16, 13/15, 19/21, 20/36, 25/27, Kranzallee 40/54 zu Kulturdenkmälern ernannt worden.
Die Siedlung Westend wird durch eine zweigeschossige Bebauung mit familiengerechten und bisher noch relativ preiswerten Mietwohnungen in weitläufiger Bauweise auf drei Grundstücken mit sehr viel Grün und teilweise noch altem Baumbestand des Berliner Grunewalds – von dem ein Teil für die damalige Bebauung gerodet wurde – geprägt. Es gibt hier Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen, jedes Haus besteht aus vier Mietparteien.
Eigentümerin der Siedlung ist die Deutsche Wohnen, die einen Teil der Häuser abreißen möchte, um neue Wohnungen zu bauen. 2022 hat das Bezirksamt beschlossen, das Bebauungsplanverfahren fortzusetzen und den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans öffentlich auszulegen. Vom 8. August bis zum 9. September hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, zu dem Bauvorhaben Stellung zu nehmen. Mit dem Bebauungsplanverfahren sollen die planungsrechtlichen Grundlagen für eine Neubebauung des Geländes am Dickensweg geschaffen. Nach dem Rückbau der bestehenden Gebäude sollen hier 661 neue Wohnungen entstehen. Die Belange der Bestandsmieter sollen durch ein Angebot von Ersatzwohnungen und weiteren Vereinbarungen gewährleistet werden. Geplant ist eine drei- bis viergeschossige Bebauung nach ökologischen und energetischen Gesichtspunkten. Zum großen Teil sollen die Neubauten auf den Grundflächen der Bestandsbebauung entstehen, um nur geringfügig in den vorhandenen Baumbestand einzugreifen.

Wir gehen jetzt weiter zum Coubertinplatz

Der Coubertinplatz

Der Coubertinplatz

Station 6: Coubertinplatz

Das Olympiastadion lassen wir auf diesem Spaziergang heute links liegen, dafür reicht heute die Zeit nicht. Wir hatten ja auch schon Spaziergänge, die sich explizit mit dem Gelände beschäftigt haben und werden sicher wieder einmal durch die Anlagen spazieren. Ein paar Details möchte ich hier dennoch erwähnen.
Werfen wir von hier aus nochmal einen Blick zurück auf den S-Bahnhof Olympiastadion. Er wurde bereits 1909 von Schwarz und Dörgé errichtet, 1936 für die Olympischen Spiele umgebaut. 1956-58 errichtet der Architekt Le Corbusier südlich des Bahnhofs ein spektakuläres Wohnhaus, heute als Corbusierhaus bekannt (Wenn Sie sich einmal umdrehen, sehen sie es.) Der Bahnhof besteht aus einem Vorortbahnhof, der regulär von den Zügen der Berliner S-Bahn bedient wird, sowie einem Kopfbahnhof für Sonderzüge bei Großveranstaltungen auf dem nahegelegenen Olympiagelände.
Der Coubertinplatz liegt vor dem Südtor des Olympiastadions. Der Platz trägt den Namen von Pierre Baron de Coubertin (1863 – 1937). Der Sportpädagoge und -funktionär war Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, IOC-Vorsitzender von 1894 bis 1925, danach Ehrenpräsident aller Olympischen Spiele. Aus Anlass der Olympischen Spiele 1936 in Berlin wurde am 23. April 1936 der Platz nach ihm benannt. Er gehört zum denkmalgeschützten Bauensemble des Olympiastadions, auf ihm befindet sich die zehn Tonnen schwere Olympiaglocke von 1936

Station 6.1: Die Olympiaglocke
Die Idee zu dieser Glocke ging von Theodor Lewald aus, eine Skizze fertigte der in Berlin tätige Graphiker Johannes Böhland an. Die Glocke wurde am 18. Juli 1933 daraufhin zum offiziellen Symbol der Olympischen Spiele erklärt. Die Olympiaglocke wurde 1936 im Glockenturm am Maifeld aufgehängt. Nach schweren Kriegsschäden und vermutlich durch die Unachtsamkeit eines Soldaten, gerieten die Maifeldtribünen, die sich rechts und links vom Turm befinden, in Brand. Die beim Brand entstandene große Hitze wurde über den Glockenturm wie durch einen Schornstein abgeleitet, dadurch wurden tragende Teile der Stahlskelett-Konstruktion derart deformiert, dass die Standfestigkeit des Turmes nicht mehr gewährleistet war. So wurde er am 15. Februar 1947 durch britische Pioniere gesprengt und anschließend enttrümmert. Bei dieser Sprengung stürzte die Glocke hinab und erhielt einen Sprung, im Anschluss wurde sie zum Schutz vor Metalldiebstahl in einem Bombentrichter auf dem Vorplatz vergraben.
Die Glocke wurde am 16.12.1956 wieder ausgegraben und steht heute als „ewiger Mahner an den Opfertod unserer Helden“ und zu einer „Verpflichtung“ für die Lebenden hier vor dem Stadion auf dem Coubertinplatz.
Wer genauer hinschaut, sieht auf einer Seite der Glocke ein großes Einschussloch – wer seine Schießkünste mit einer offenbar panzerbrechenden Waffe ausgerechnet an der „wehrlosen“ Olympia-Glocke ausprobiert und den heute sichtbaren Durchschuss verursacht hat, ist unbekannt. Die Glocke muss aber damals noch gehangen haben, denn sie wurde von innen nach außen durchschossen.

Wir gehen jetzt über die Trakehner Allee weiter zum Eingang des Friedhofs Heerstraße.

Arne Herz auf dem Friedhof Heerstr.

Arne Herz auf dem Friedhof Heerstr.

Station 7: Friedhof Heerstraße

Direkt am Berliner Olympiastadion, hier an der Trakehner Allee liegt der Friedhof Heerstraße. Der Friedhof ist die letzte Ruhestätte zahlreicher bekannter Persönlichkeiten.
Zugegeben der Name „Friedhof Heerstraße“ ist etwas verwirrend. Die Heerstraße liegt zwar fußläufig nicht weit entfernt, aber eben nicht direkt am Friedhof. Seinen Namen erhielt der Friedhof von der Villenkolonie Heerstraße. 1921-1924 wurde der Friedhof für die Bewohner dieser Kolonie eingerichtet. Die Gestaltung der gesamten Anlage lag dabei in prominenter Hand. Erwin Barth, der damalige Charlottenburger Gartendirektor plante die Anlage. Der Park- und Waldfriedhof ist unglaubliche 149.650 Quadratmeter groß und gilt als Prominentenfriedhof.
Direkt am Haupteingang steht die Trauerhalle. Sie wurde 1921-23 erbaut. Der Architekt Erich Blunck entwarf einen sehr massiv wirkenden Ziegelbau, der sich an das steil abfallende Gelände schmiegt. Eine Freitreppe führt zum Eingang. Die Außenwände sind schmucklose und es gibt nur wenige Fenster. Die Trauerhalle hatte ursprünglich ein pyramidenartiges Dach. Für die Olympischen Spiele 1936 musste das aber abgetragen werden, da man es von der Zugangsstraße zum Reichssportfeld sehen konnte, was die damaligen Machthaber offenbar störte. Das Dach ersetzte man durch ein flacheres Zeltdach. Im Krieg wurde die Trauerhalle schwer beschädigt und später rekonstruiert.
Die Grabstellen liegen auf kleinen Terrassen und die auf dem Plan stehenden Nummerierungen der Parzellen sind oft kaum auffindbar. Da entwickelt sich die Suche nach einem bestimmten Grab schnell zur „Schatzsuche“. Es gibt 51 Ehrengrabstätten auf dem Friedhof. Beerdigt sind hier unter anderem die Schauspieler Horst Buchholz und Klausjürgen Wussow, der Bildhauer Georg Kolbe, der Sänger Gunter Gabriel, der Fußballer Helmut „Fiffi“ Kronsbein und Karl Bonhoeffer, der Direktor der Klinik für psychische und Nervenkrankheiten der Charité und Vater Dietrich Bonhoeffers.
Zeigen möchte ich Ihnen heute das Grab von Bernhard-Viktor von Bülow alias Loriot.

Weg zum Grab
Eigentlich sollte man ja erwarten, dass man hier Möpse findet, die der Autor so liebte. Er sagte einmal: “Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.” Hier finden sich die anderen Tiere für die Loriot ebenfalls bekannt war: Badeentchen, die von Fans hier aufgestellt werden. Er war einer der bekanntesten deutschen Humoristen. Der Künstlername Loriot ist übrigens das französische Wort für Pirol. Der Vogel ist das Wappentier der Familie von Bülow.

Wir sind nun am Ende des Spaziergangs angelangt.
Ich danke Ihnen für Ihre Teilnahme an diesem Kiezspaziergang und wünsche Ihnen noch ein schönes Wochenende.
Ich gebe Ihnen schon jetzt einmal den Hinweis zum nächsten Kiezspaziergang: Den 247. Kiezspaziergang am Samstag, 9. September 2023, führt mein Kollege Oliver Schruoffeneger. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Jelbi-Mobilitätsstation auf dem Mierendorff-Platz.

Optional:
Wenn Sie in Richtung des U-Bahnhofes Olympiastadion laufen, gibt es noch einen interessanten Fakt:
Seit 1997 haben hier auch die Berliner ein U-Bahn-Museum – eines von drei in Europa neben Moskau und Budapest. Das Museum der Berliner Verkehrsbetriebe befindet sich in den Räumen des historischen Stellwerks. Von 1931 bis 1983 steuert man von hier 616 Fahrstraßen, 99 Signale und 103 Weichen. Heute erzählt eine Ausstellung die Geschichte der Berliner Untergrundbahn. Mehrmals im Jahr finden Sonderfahrten in historischen Zügen statt. Wer sich für die Berliner U-Bahn interessiert wird hier fündig, denn der Bahnhof geherbergt auch das U-Bahnhof-Museum, das an jedem zweiten Samstag im Monat, also auch heute von 10.30 bis 16 Uhr geöffnet hat. Und vermutlich jetzt leider schon wieder geschlossen hat.